Die Traumdeutung des Traumsymbols Bart aus der volkstümlichen Sicht


Das Traumsymbol Bart aus europäischer Sicht
sich selbst mit starken Bart erblicken: deutet auf gute Verhältnisse,- viel Ehre,- gute Gesundheit, je stärker und voller der Bart, desto günstiger,- ein langer: zeigt gute Geschäfte an,- ein weißer: erweckt Ehrfurcht und Scheu,- Zeichen für Weisheit,- ergraut: du wirst zur Zielscheibe der Schadenfreude,- bedeutet auch Schwierigkeiten und Streit,- schwarz: Gesundheit,- ein roter Bart: gilt für Zank und Streit,- falsche Freunde,- zupft jemand an Ihrem Bart: Sie gehen ein begrenztes Risiko ein,- vielleicht verlieren Sie Vermögen,- sich den Bart scheren lassen: gilt für Verluste,- Schneidet man einen fremden Bart ab: ein Warnzeichen, das insbesondere finanzielle Verluste vorhersagen kann,- selbst seinen abschneiden: du fügst absichtlich jemanden Schaden zu,- Angst vor Verlust von Kraft und Männlichkeit,- auch: man wird bald Abschied von einem guten Freund nehmen müssen,- ausfallende Barthaare: deutet auf Verluste,- ausrupfen: du mußt deine Gläubiger zufriedenstellen,- bartlos sein (während man im Leben einen Bart trägt): du jagst Schlechtem nach,- Bart kämmen und putzen: zeigt auf Eitelkeit die mit Ihrer Wohlhabenheit zunimmt,- Ihre früheren Kollegen verachten Sie,- der zu sprießen beginnt: kann eine Besserung der Gesundheit oder günstigere allgemeine Lebensverhältnisse ankündigen,- wer ihn an eine Frau verschenkt, dem droht Potenzverlust,- bei einem jungen Mädchen: Verlust eines Liebhabers,- (für Mann) einen Bart bei einer Frau sehen: Vorsicht,- Verdruß und Ärger,- unangenehme Erinnerungen und schleichende Krankheit,- man sollte dem weiblichen Geschlecht in nächster Zeit gegenüber sehr vorsichtig sein, denn diese Frau 'hat die Hosen an',- (für Frau) einen Bart bei einer Frau sehen: Gefühl oder Geborgenheit bei einem Mann mit Bart,- bewundert eine junge Frau einen Bart, hat Sie den Wunsch zu heiraten,- Ihr droht jedoch eine unglückliche Ehe. Das Traumsymbol Bart aus arabischer Sicht
Sind die Barthaare voll und dicht, bedeuten sie, sofern sie dem Träger Würde verleihen, eben diese Würde,- sind sie aber gar zu üppig gewachsen und gehört der Träumende dem Mittelstand an, wird er in Schulden geraten und viel Ärger bekommen. Träumt einer, sein Bart sei prächtig gesprossen, wird er Reichtum auf Reichtum häufen,- sind die Barthaare aber zu lang geworden, werden Krankheit und Trübsal ihn plagen,- diese werden aber nicht das Maß überschreiten, weil man den Bart mühelos wieder zurechtstutzen kann. Hat der Kaiser diesen Traum, wird sein Volk sich unnütz vermehren und er nichts als Ärger und Verdruß haben. Sprießen ihm an unbehaarten Körperteilen Haare, z. B. an den Handflächen, an Wangen oder sonstwo, wo Haare nicht wachsen können, wird er aus Völkern fremder Zunge ein neues Heer zusammenbringen, auch werden seine Schätze sich mehren,- einen gemeinen Mann oder einen Armen werden Schulden und Sorgen drücken. Eine verheiratete Frau wird empfangen und einen Knaben zur Welt bringen. Dünkt es einen, sein Bart sei ihm ausgefallen, wird er in tiefe Not und Armut kommen und der allgemeinen Verachtung anheimfallen. einen langen sehen: Du sollst alte Geschichten nicht aufwärmen, was vorbei ist, ist vorbei. Die Zukunft bringt Besseres. kurzen sehen: Deine Sorgen werden dich nicht mehr lange quälen. Die Besserung und der Erfolg sind nicht mehr weit. schneiden: Entschließe dich zu neuem Vorgehen. Das alte war wertlos, brachte kein Glück. Frisch gewagt ist halb gewonnen. allgemein einen langen und dunklen haben: Gesundheit,- einen schwachen haben: an Spott wird es dir nicht fehlen,- einen langen grauen haben: Mißmut und Verzweiflung werden dich heimsuchen,- wegrasieren: Das Schlechte ist vorbei, die Erleichterung nahe. ausfallend, abnehmen oder sich abnehmen lassen: vielfacher Verlust,- man wird von einem guten Freund verlassen werden,- auch: man sollte sich von alten Gewohnheiten oder Vorurteilen lösen,- Traurigkeit,- Männer mit langen Bärten sehen: läßt auf Wohlstand in absehbarer Zeit schließen,- einen bei einer Frau sehen: Verdruß und Ärger,- Vorsicht gegenüber dem weiblichen Geschlecht,- rotes Barthaar: Großes Freude erwartet dich in den nächsten Tagen. weißes Barthaar: Du wirst über deine Entdeckung erschrecken. Wenn ein junges Mädchen träumt, daß sie einen Bart habe, so deutet dies auf baldige Verheiratung,- ist der Bart dunkel auf ein gutes, ist er rot auf ein schlechtes Los in der Ehe,- eine verheiratete Frau die einen Bart habe, so wird ihr Mann sterben oder sich von ihr trennen. Das Traumsymbol Bart aus indischer Sicht
sehen: die Möglichkeit einer Vermehrung deines Besitzes steht bevor,- abschneiden: man soll sich nicht über andere Leute lustig machen,- ausreißen: deine Gläubiger mahnen dich und mit Recht, denn du bist unzuverlässig,- grau: dein Wissen und Können wird reich belohnt, aber nicht in dem Maße, wie du es wünscht,- schwarz: deine Leidenschaft bringt dich in Gefahr, beherrsche dich! rot: falsche Menschen sind um dich, sei vorsichtig,- schlohweißer: prophezeit dem Träumer Schande,- bei einer Frau: kleinen Verlust hast du zu erleiden,- bei einem Kind: du sollst erst immer alles überlegen, bevor du etwas beginnst,- Träumt einer, man schere ihm den Bart, um ihm einen Schimpf zuzufügen, wird er schimpflich der allgemeinen Verachtung preisgegeben werden. Reißt man ihm die Barthaare aus, wird er unter Qualen und Schmerzen sein Vermögen verlieren und Schimpf und Schande erdulden. Träumt der Kaiser oder ein Fürst, er habe infolge des Einsalbens seinen Bart verloren, werden Volk und Wirtschaft ihn in große Sorgen stürzen,- ein Armer, der in Not und Sorgen lebt, wird diese abschütteln und wieder Grund zur Freude haben,- ein Mann aus der mittleren Besitzerklasse oder einer, der sein Auskommen hat, wird auf irgendeine Weise Schaden erleiden.

Die psychologische Sicht der Traumdeutung des Traumsymbol Bart


Im Altertum war es nur Königen und Propheten erlaubt, Bärte zu tragen. Der Bart galt und gilt immer noch als Herrschaftssymbol. Allgemein war der Bart das Zeichen des reifen und weisen Mannes. Im Traum steht der Bart allgemein als Symbol für die männliche Kraft und Potenz. Positiv wird ein voller, gepflegter oder auch weißer Bart als väterlicher Schutz oder auch Erfahrung und Weisheit des Alters, abgeklärter Überlegenheit und sogar Heiligkeit gedeutet. Er kann aber auch Aggressionstendenzen signalisieren. Früher das Symbol männlicher Überlegenheit, später auch als das Anlegen einer Maske gedeutet, hinter der man das eigene Innere verbergen will, eine Deutung, die bei den meisten heutigen Träumen zutreffen wird. Ein ungepflegter oder spärlicher Bart verweist auf männliche Unsicherheit und Unerfahrenheit, unreifes Geltungsbedürfnis auf allen Gebieten des Lebens hin. Sieht man sich selbst mit einem Bart, wünscht man sich, in einer vielleicht schwebenden Situation männlicher, also mutiger zu reagieren, mehr Macht und Einfluß auszuüben oder sexuell anziehender zu wirken. Wird im Traum der Bart abrasiert, weist das auf die Angst hin, in den Augen anderer seine Männlichkeit zu verlieren,- häufig auch auf Angst vor einem Versagen sexueller Natur. Wenn man den Bart im Traum verliert, sollte man Vorurteile oder veralterte Ansichten ablegen. Ist neben dem Bart auch der Mund sichtbar, kann er für die weibliche Seite des Charakters eines Mannes stehen. Bei Frauen kann der Bart im Traum anzeigen, daß sie mehr Schutz und Geborgenheit (zum Beispiel in der Partnerbeziehung) ersehnen,- eine Vaterfigur suchen,- vielleicht kommt aber auch ihr Wunsch nach einem ausgeprägt männlichen, potenten Partner darin zum Vorschein. Ein weißer, voller Bart steht als Symbol für Weisheit,- er kann sich auf das eigene Unbewußte oder auf eine Person beziehen, die man als Ratgeber befragen soll. Weitere Auskünfte über die Bedeutung des Bartes können auch die allgemeinen Deutungen der Haare geben.

Spirituell


Zeichen der männlichen Kraft, des Mutes und der Weisheit.

Artemidoros


Ein großer, buschiger Kinnbart bringt einem Redner, einem Philosophen und allen, die ein Unternehmen in Angriff genommen haben, Glück,- denn den einen verleiht er Würde, den anderen Respekt. Träumt eine Frau, einen Bart zu haben, so wird sie, falls sie verwitwet ist, wieder heiraten,- hat sie einen Mann, wird sie sich von ihm trennen: die erstere wird einen so herzensguten Mann bekommen, daß es ihr vorkommt, als ob beider Antlitz eins geworden sei,- die letztere wird ihren Mann verlassen und ihren Haushalt allein führen, so als wäre sie Frau und Mann zugleich, ausgenommen, sie geht schwanger oder ist in ein Prozeß verwickelt. Im ersten Fall wird sie einem Knaben das Leben schenken,- ist dieser zum Mann gereift, wird es ihr bei seinem Anblick scheinen, als habe sie selbst einen Bart,- im zweiten Fall wird sie einen nicht zu verachtenden Gegner abgeben und wie ein Mann den Prozeß durchstehen. Einem kleinen Bübchen kündigt es den Tod an, weil es der Altersstufe vorgreift,- demjenigen, der schon im Jünglingsalter ist und binnen kurzem einen Bart tragen wird, bedeutet es, er werde über sich selbst bestimmen, sei er Diener (Sklave) oder Freier, so daß er volljährig ist und für sich selbst sorgt. Schaut man, wie ein Bart ausfällt oder abgeschoren oder von jemand gewaltsam ausgerissen wird, so zeigt es den Tod von Blutsverwandten und obendrein Schaden und Schande an. Alles Gute und alles Böse, was in Hinblick auf den Körper wahrgenommen wird, mindert, wenn es nicht ganz, sondern nur zur Hälfte geschaut wird, sowohl das Glück als auch das Unglück. So träumte z.B. die Frau des Diognetos, sie habe nur auf der rechten Wange einen Bart. Während dieses Traumgesicht allen Frauen, die verheiratet sind, Kinder haben und nicht guter Hoffnungen sind, Witwenschaft prophezeit, endete es im vorliegenden Fall so, daß die Frau weder mit ihrem Mann zusammenlebte, noch durch den Tod von ihm getrennt wurde, sondern daß sie lange Zeit, während ihr Mann verreist war, sich in der Heimatstadt auf sich allein gestellt sah und das Haus besorgte. Es machte nun bei der Frau keinen Unterschied, ob sie träumt, einen Bart oder männliche Geschlechtsteile oder die Kleidung, den Haarschnitt oder sonst etwas von einem Mann zu haben,- das Traumgesicht wird sich auf dieselbe Weise erfüllen. Es träumte einem, sein Bart verbrenne in strahlendem reinem Feuer. Sein Sohn verschaffte sich in der Kunst des Weissagens Namen und Ruhm. Sie lebten jedoch nicht lange zusammen, sondern trennten sich infolge zwingender Umstände,- der brennende Bart verhalf seinem Sohn zu Namen und Ansehen,- denn ein Sohn ist die Zierde des Vaters wie der Bart die des Gesichts. Da aber das Feuer naturgemäß jeden Stoff verzehrt, blieb der Sohn nicht in seinem Haus, sondern trennte sich von ihm, aber nicht durch den Tod, weil das Feuer ohne Rauch erstrahlte.

Volkstümlich_perser


Schaut der Kaiser, sein Bart voll und dicht, wird sein Goldschatz sich mehren und die Kunde von seinem Reichtum zu allen Völkern dringen. Träumt der Kaiser, der Barbier ordne und schneide sein Haar, wird dieser, falls er ihn kennt, sich ungeniert an seinem Reichtum vergreifen,- ist er ein Unbekannter, werden des Kaisers Feinde seine Schätze plündern. Träumt ein Armer, sein Bart sei schütter, wird er in Schulden geraten. Fällt einem der Kinnbart aus, wird der Träumer bitterarm werden,- auch darf er nicht hoffen, je wieder wohlhabend zu werden. Ist ein Mann der Träger eines gesunden kräftigen Bartes, so darf der Träumende auf eine Besserung seiner Gefühlssituation hoffen - je dichter der Bart, desto günstiger ist es. Wächst einer Frau ein Bart, meint das Bild, man solle besser auf seinen Körper achten, da dessen gesundheitlicher Zustand weniger gut ist, als man annimmt. Das Symbol will auch dazu anregen, mehr Sorgfalt auf das äußere Erscheinungsbild zu verwenden.